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Ambulante Therapie bei Spielsucht – Ablauf, Kosten und Erfolgschancen

Wie funktioniert eine ambulante Therapie bei Spielsucht? Erfahren Sie alles über Ablauf, Kostenübernahme, Dauer und für wen ambulante Behandlung geeignet ist.

Spielsucht Hilfe Portal
Therapeutisches Einzelgespräch in ambulanter Praxis mit vertrauensvoller Atmosphäre

Wenn Sie unter Spielsucht leiden und Hilfe suchen, stehen Sie vor einer wichtigen Entscheidung: Welche Therapieform ist die richtige? Für viele Betroffene bietet die ambulante Therapie den idealen Einstieg in ein spielfreies Leben – sie ermöglicht professionelle Unterstützung, ohne den Alltag komplett unterbrechen zu müssen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über ambulante Therapie bei Glücksspielsucht: Wie läuft sie ab? Für wen ist sie geeignet? Welche Kosten entstehen? Und vor allem: Wie sind die Erfolgschancen? Mit diesen Informationen können Sie eine fundierte Entscheidung für Ihren Weg aus der Spielsucht treffen.

Was ist eine ambulante Therapie bei Spielsucht?

Ambulante Therapie bedeutet, dass Sie regelmäßig einen niedergelassenen Psychotherapeuten oder eine Ambulanz aufsuchen, während Sie weiterhin zu Hause wohnen und Ihrem gewohnten Alltag nachgehen. Die Behandlung erfolgt meist in Form wöchentlicher Einzelsitzungen von 50 Minuten Dauer.

Kernelement: Leben und Lernen verbinden

Der große Vorteil ambulanter Therapie liegt darin, dass Sie das Gelernte direkt in Ihrem realen Lebensumfeld anwenden können. Sie üben den Umgang mit Triggern dort, wo sie tatsächlich auftreten – in Ihrem Alltag, an Ihrem Arbeitsplatz, in Ihrer Familie.

Unterschied zu anderen Behandlungsformen

Ambulante Therapie:

  • Wöchentliche Sitzungen beim Therapeuten
  • Leben zu Hause, Beruf bleibt erhalten
  • Dauer: 6 bis 12 Monate oder länger
  • Eigenverantwortung im Alltag

Stationäre Therapie:

  • Vollständige Aufnahme in Fachklinik
  • 8 bis 16 Wochen intensives Programm
  • Abstand vom gewohnten Umfeld
  • Geschützter Rahmen ohne Spielmöglichkeiten

Teilstationäre Therapie (Tagesklinik):

  • Täglicher Aufenthalt tagsüber
  • Abends und am Wochenende zu Hause
  • Kombination aus Intensität und Alltagsanbindung

Für wen ist ambulante Therapie geeignet?

Nicht jede Ausprägung von Spielsucht lässt sich ambulant behandeln. Entscheidend sind mehrere Faktoren:

Ideale Voraussetzungen für ambulante Behandlung

Schweregrad der Sucht:

  • Leichte bis mittelschwere Glücksspielsucht
  • Noch vorhandene Kontrolle über Teilbereiche des Lebens
  • Keine schweren Begleiterkrankungen

Soziales Umfeld:

  • Stabiles Wohnverhältnis
  • Unterstützendes soziales Netzwerk
  • Familie oder Freunde, die den Prozess begleiten
  • Kein spielendes Umfeld

Persönliche Faktoren:

  • Hohe Eigenmotivation zur Veränderung
  • Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Keine akute Selbst- oder Fremdgefährdung

Praktische Aspekte:

  • Berufstätigkeit, die erhalten werden soll
  • Familiäre Verpflichtungen (z.B. Kinderbetreuung)
  • Finanzielle Stabilität trotz Suchtproblematik
  • Keine massiven Schulden, die sofortige Intervention erfordern

Wann stationäre Therapie besser ist

In folgenden Fällen ist eine stationäre Behandlung meist sinnvoller:

  • Schwere, langjährige Spielsucht mit völligem Kontrollverlust
  • Mehrfache erfolglose ambulante Therapieversuche
  • Schwere Begleiterkrankungen (Depression, Angststörungen, andere Süchte)
  • Instabiles oder spielförderndes soziales Umfeld
  • Akute Suizidalität oder schwere psychische Krisen
  • Massive Schuldenproblematik, die Abstand erfordert
  • Fehlende soziale Einbindung oder Obdachlosigkeit

Wichtig: Dies ist keine Bewertung Ihrer Person. Stationäre Therapie ist nicht “schlimmer”, sondern manchmal einfach der wirksamere Weg. Viele Betroffene profitieren vom geschützten Rahmen einer Klinik.

Ablauf einer ambulanten Therapie – Schritt für Schritt

Der Weg in die ambulante Therapie folgt meist einem strukturierten Ablauf. Hier erfahren Sie, was Sie erwartet:

Phase 1: Erstkontakt und Diagnostik

Erstgespräch beim Hausarzt oder Beratungsstelle:

  • Schilderung Ihrer Situation
  • Erste Einschätzung des Schweregrades
  • Überweisung zur Psychotherapie
  • Information über Behandlungsmöglichkeiten

Therapeutensuche:

  • Recherche nach Therapeuten mit Sucht-Schwerpunkt
  • Kassenärztliche Vereinigung hilft bei der Suche
  • Beratungsstellen vermitteln oft direkt
  • Wartezeiten können 4 bis 12 Wochen betragen

Probatorische Sitzungen (2-4 Sitzungen):

  • Gegenseitiges Kennenlernen
  • Ausführliche Diagnostik Ihrer Spielsucht
  • Erfassung der Suchtgeschichte
  • Klärung: Passen Therapeut und Patient zusammen?
  • Gemeinsame Therapieziele festlegen

Phase 2: Antragstellung

Nach den Probatorischen Sitzungen stellt der Therapeut einen Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse:

Bestandteile:

  • Bericht über die Diagnose (Glücksspielstörung)
  • Geplante Behandlungsmethode (meist kognitive Verhaltenstherapie)
  • Anzahl der beantragten Sitzungen (Kurzzeittherapie: 24 Sitzungen, Langzeittherapie: 60+ Sitzungen)
  • Begründung der medizinischen Notwendigkeit

Bearbeitungszeit:

  • Kurzzeittherapie: Meist innerhalb 3 Wochen bewilligt
  • Langzeittherapie: 3 bis 6 Wochen, manchmal Gutachterverfahren

Bei Ablehnung:

  • Widerspruch möglich mit Unterstützung des Therapeuten
  • Beratungsstelle hilft bei Formulierung
  • Ablehnungen sind selten bei klarer Diagnose

Phase 3: Therapiephase (6-12 Monate)

Die eigentliche Behandlung gliedert sich in mehrere Abschnitte:

Motivationsphase (erste Wochen):

  • Verstärkung Ihrer Veränderungsbereitschaft
  • Klärung von Ambivalenzen (“Ich will aufhören, aber…“)
  • Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung
  • Psychoedukation: Was ist Spielsucht, wie funktioniert sie?

Aktive Veränderungsphase (Hauptteil):

Verhaltensanalyse:

  • In welchen Situationen spielen Sie?
  • Welche Gedanken und Gefühle führen zum Spielen?
  • Welche Funktion erfüllt das Glücksspiel?

Kognitive Umstrukturierung:

  • Erkennen von Denkfehlern (Kontrollillusion, Fehlwahrnehmung von Zufall)
  • Entwicklung realistischer Gedanken
  • Hinterfragen von Glücksspiel-Mythen

Entwicklung von Bewältigungsstrategien:

  • Umgang mit Suchtdruck
  • Alternative Strategien bei Stress und negativen Emotionen
  • Aufbau eines spielfreien Alltags
  • Neue Hobbys und soziale Kontakte

Rückfallprävention:

  • Erkennen von Frühwarnsignalen
  • Notfallpläne für kritische Situationen
  • Langfristige Strategien zur Abstinenzerhaltung

Begleitende Maßnahmen:

  • Bearbeitung von Begleitproblemen (Depression, Angst)
  • Schuldnerberatung (parallel zur Therapie)
  • Einbeziehung von Angehörigen (bei Bedarf)
  • Selbsthilfegruppen als Ergänzung

Stabilisierungsphase (letzte Monate):

  • Festigung der Veränderungen
  • Vorbereitung auf Therapieende
  • Ausbau des Unterstützungsnetzwerks
  • Planung der Nachsorge

Phase 4: Nachsorge

Nach Abschluss der Haupttherapie ist die Behandlung nicht vorbei:

Empfohlene Nachsorge:

  • Monatliche Auffrischungssitzungen (3-6 Monate)
  • Regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen
  • Check-up-Termine (z.B. nach 6 und 12 Monaten)
  • Bei Bedarf: Kriseninterventionsgespräche

Dauer der Nachsorge: Idealerweise 1 bis 2 Jahre, manche Experten empfehlen lebenslange Anbindung an Selbsthilfestrukturen.

Therapeutische Methoden in der ambulanten Behandlung

Die Behandlung von Spielsucht erfolgt nach wissenschaftlich fundierten Methoden. Am häufigsten wird die kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Warum KVT bei Spielsucht?

Kognitive Verhaltenstherapie ist die am besten erforschte Methode bei Glücksspielsucht mit nachweislich hohen Erfolgsraten. Sie setzt an zwei zentralen Punkten an:

Kognitive Ebene (Denken):

  • Identifikation fehlerhafter Überzeugungen
  • Hinterfragen der Kontrollillusion
  • Realistische Einschätzung von Gewinnchancen
  • Veränderung automatischer Gedanken

Verhaltensebene (Handeln):

  • Vermeidung von Hochrisikosituationen
  • Aufbau alternativer Verhaltensweisen
  • Exposition gegenüber Triggern (kontrolliert)
  • Belohnungssystem ohne Glücksspiel

Konkrete Techniken:

Funktionale Analyse: Der Therapeut hilft Ihnen zu verstehen, welche Funktionen das Glücksspiel in Ihrem Leben erfüllt hat:

  • Stressabbau
  • Flucht vor Problemen
  • Soziale Kontakte
  • Selbstwertgefühl durch Gewinne
  • Ablenkung von Langeweile

Für jede Funktion entwickeln Sie gesündere Alternativen.

Gedankenstopp-Technik: Wenn Spielgedanken aufkommen:

  1. Laut “Stopp!” sagen
  2. Gedanken bewusst wahrnehmen
  3. Auf realistische Gedanken umlenken
  4. Alternative Handlung ausführen

Stimuluskontrolle: Systematische Vermeidung von Glücksspiel-Reizen:

  • Andere Wege zur Arbeit (nicht an Spielhalle vorbei)
  • Websperren für Online-Glücksspiel
  • Kontakt zu spielenden Bekannten reduzieren
  • Werbefilter aktivieren

Weitere therapeutische Ansätze

Motivierende Gesprächsführung: Besonders zu Beginn wichtig, um Ihre intrinsische Motivation zu stärken.

Achtsamkeitsbasierte Methoden:

  • Bewusster Umgang mit Suchtdruck
  • Akzeptanz unangenehmer Gefühle
  • Meditation und Atemübungen

Psychodynamische Ansätze: Bei tieferliegenden Konflikten, die die Sucht aufrechterhalten.

Kosten und Kostenübernahme

Eine der häufigsten Sorgen ist die Finanzierung. Hier die gute Nachricht: In Deutschland werden die Kosten in der Regel übernommen.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Gesetzliche Krankenversicherung:

  • Volle Kostenübernahme für ambulante Psychotherapie
  • Keine Zuzahlung durch Versicherte
  • Genehmigung erfolgt über Antrag des Therapeuten
  • Bewilligungsquote bei klarer Diagnose sehr hoch

Private Krankenversicherung:

  • Kostenübernahme je nach Tarif
  • Oft höhere Erstattungssätze
  • Prüfung im Einzelfall
  • Eventuell Kontingentierungen

Ohne Versicherung:

  • Selbstzahler: ca. 80 bis 140 Euro pro Sitzung
  • Bei 40 Sitzungen: 3.200 bis 5.600 Euro
  • Ratenzahlung oft möglich
  • Kostenlose Alternativen: Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen

Anzahl der Therapiesitzungen

Kurzzeittherapie:

  • 12 oder 24 Sitzungen
  • Für leichtere Fälle ausreichend
  • Verlängerung möglich

Langzeittherapie:

  • 60 Sitzungen (mit Verlängerungsoption auf 80)
  • Bei schwerer Sucht oder Begleiterkrankungen
  • Umwandlung aus Kurzzeittherapie möglich

Erfahrungswert: Die meisten Spielsucht-Therapien umfassen 40 bis 60 Sitzungen über 12 bis 18 Monate.

Wartezeiten

Realistische Zeitrahmen:

  • Ersttermin (Probatorik): 4 bis 12 Wochen
  • In Ballungsräumen oft länger
  • Ländliche Regionen: teilweise kürzere Wartezeiten

Überbrückung der Wartezeit:

  • Beratungsstellen bieten sofortige Unterstützung
  • Selbsthilfegruppen besuchen
  • Online-Angebote nutzen
  • Kriseninterventionsstellen bei akuten Problemen

Tipp: Kontaktieren Sie mehrere Therapeuten gleichzeitig und nehmen Sie den ersten freien Platz. Absagen ist möglich, wenn ein bevorzugter Therapeut früher frei wird.

Erfolgschancen ambulanter Therapie

Wie hoch sind die Chancen, dass ambulante Therapie bei Spielsucht wirklich hilft?

Aktuelle Forschungsergebnisse

Abstinenzraten nach einem Jahr:

  • 40 bis 60 Prozent der Behandelten sind abstinent oder spielen deutlich reduziert
  • Mit Nachsorge und Selbsthilfe: langfristige Abstinenz bei 30 bis 40 Prozent

Vergleich zu stationärer Therapie: Bei leichter bis mittelschwerer Spielsucht sind die Erfolgsraten ambulanter und stationärer Therapie vergleichbar. Bei schwerer Sucht hat stationäre Behandlung Vorteile.

Faktoren für erfolgreiche ambulante Behandlung

Positive Erfolgsfaktoren:

Motivation und Einsicht:

  • Eigeninitiative bei Therapiesuche
  • Klare Veränderungsbereitschaft
  • Einsicht in die Erkrankung

Soziale Unterstützung:

  • Familie steht hinter der Therapie
  • Freunde unterstützen den Prozess
  • Keine spielenden Personen im nahen Umfeld

Stabilität:

  • Gesicherte Wohnsituation
  • Berufliche Einbindung
  • Keine akuten Krisensituationen

Therapietreue:

  • Regelmäßige Teilnahme an Sitzungen
  • Umsetzung der Hausaufgaben
  • Offenheit gegenüber dem Therapeuten

Ergänzende Maßnahmen:

  • Teilnahme an Selbsthilfegruppen
  • Nutzung von Spielersperren
  • Schuldnerberatung parallel

Umgang mit Rückfällen

Rückfälle sind bei Spielsucht häufig und kein Zeichen von Versagen:

Wichtig bei Rückfall:

  • Sofort mit Therapeut besprechen (keine Scham!)
  • Analysieren: Was hat zum Rückfall geführt?
  • Strategie anpassen
  • Nicht aufgeben – Rückfall ist Teil des Prozesses
  • Eventuell Therapie intensivieren

Rückfallquote: 60 bis 70 Prozent der Betroffenen erleben mindestens einen Rückfall. Entscheidend ist, wie Sie damit umgehen. Mit professioneller Hilfe kann aus einem Ausrutscher ein Lernprozess werden.

Praktische Tipps für erfolgreiche ambulante Therapie

Vor Therapiebeginn

Therapeutensuche:

  • Suchen Sie gezielt nach Therapeuten mit Sucht-Erfahrung
  • Nutzen Sie die Therapeutensuche der Kassenärztlichen Vereinigung
  • Fragen Sie bei Beratungsstellen nach Empfehlungen
  • Scheuen Sie sich nicht, mehrere Therapeuten kennenzulernen

Vorbereitung:

  • Notieren Sie Ihre Spielsucht-Geschichte
  • Listen Sie Ihre Ziele auf
  • Informieren Sie Vertrauenspersonen
  • Richten Sie Spielersperren ein

Während der Therapie

Aktive Mitarbeit:

  • Bereiten Sie Sitzungen vor (was möchte ich besprechen?)
  • Erledigen Sie therapeutische Hausaufgaben
  • Führen Sie empfohlene Tagebücher
  • Seien Sie ehrlich, auch bei Rückschlägen

Alltagsintegration:

  • Wenden Sie Gelerntes sofort an
  • Nutzen Sie Notfallpläne konsequent
  • Teilen Sie Erfolge mit dem Therapeuten
  • Holen Sie sich Unterstützung bei Schwierigkeiten

Ergänzende Maßnahmen:

  • Besuchen Sie parallel eine Selbsthilfegruppe
  • Nutzen Sie Beratungsangebote (Schuldenberatung)
  • Bauen Sie spielfreie Hobbys auf
  • Pflegen Sie unterstützende Beziehungen

Nach der Therapie

Nachsorge ernst nehmen:

  • Nehmen Sie Nachsorge-Termine wahr
  • Bleiben Sie in Selbsthilfegruppen aktiv
  • Behalten Sie spielfreie Routinen bei
  • Reagieren Sie früh auf Warnsignale

Häufig gestellte Fragen

Kann ich den Therapeuten wechseln, wenn es nicht passt?

Ja, die therapeutische Beziehung ist entscheidend für den Erfolg. Wenn Sie sich nach einigen Sitzungen nicht wohlfühlen oder kein Vertrauen aufbauen können, ist ein Wechsel sinnvoll und möglich. Besprechen Sie dies offen.

Muss ich meinem Arbeitgeber von der Therapie erzählen?

Nein, Ihre Therapie unterliegt der Schweigepflicht. Sie müssen Ihrem Arbeitgeber nichts mitteilen. Termine können oft außerhalb der Arbeitszeit gelegt werden.

Was passiert, wenn ich während der Therapie weiterspiele?

Ehrlichkeit ist entscheidend. Teilen Sie es Ihrem Therapeuten mit – ohne Scham. Gemeinsam analysieren Sie die Situation und passen die Behandlung an. Ein Ausrutscher bedeutet nicht das Ende der Therapie.

Werden meine Daten an die Krankenkasse weitergegeben?

Die Krankenkasse erfährt nur die Diagnose (Glücksspielstörung) und die Anzahl der Sitzungen. Therapieinhalte unterliegen der Schweigepflicht und werden nicht weitergegeben.

Kann ich nach ambulanter Therapie kontrolliert spielen?

Nein, für die allermeisten Betroffenen ist vollständige Abstinenz vom Glücksspiel der einzige Weg. Das Suchtgedächtnis bleibt aktiv, kontrolliertes Spielen funktioniert langfristig nicht.

Zusammenfassung: Ist ambulante Therapie das Richtige für Sie?

Ambulante Therapie bietet für viele Menschen mit Spielsucht den idealen Weg in ein spielfreies Leben. Sie verbindet professionelle Unterstützung mit der Fortsetzung des gewohnten Alltags.

Die wichtigsten Vorteile:

  • Beruf und Familie können weitergeführt werden
  • Direktes Anwenden der Strategien im realen Leben
  • Kostenübernahme durch Krankenkasse
  • Bewährte therapeutische Methoden (KVT)
  • Gute Erfolgschancen bei geeigneten Voraussetzungen

Voraussetzungen für ambulante Therapie:

  • Leichte bis mittelschwere Spielsucht
  • Stabiles soziales Umfeld
  • Hohe Eigenmotivation
  • Keine schweren Begleiterkrankungen

Nächste Schritte:

  1. Kontaktieren Sie eine Beratungsstelle: BZgA-Hotline 0800 1 37 27 00
  2. Lassen Sie sich zur Therapeutensuche beraten
  3. Vereinbaren Sie Termine für probatorische Sitzungen
  4. Informieren Sie Vertrauenspersonen über Ihre Pläne
  5. Beginnen Sie mit Sofortmaßnahmen (Spielersperren, finanzielle Absicherung)

Denken Sie daran: Ambulante Therapie ist kein Zeichen von “leichter Sucht”. Sie ist eine wirksame Behandlungsform für alle, die die Voraussetzungen erfüllen. Wenn Sie unsicher sind, ob ambulante oder stationäre Therapie besser passt, können Beratungsstellen und Therapeuten Sie bei der Entscheidung unterstützen.

Der Weg aus der Spielsucht beginnt mit dem ersten Schritt. Ambulante Therapie kann dieser Schritt sein – mit professioneller Unterstützung, wissenschaftlich fundierten Methoden und der Möglichkeit, Ihr Leben Schritt für Schritt zurückzugewinnen.

Weitere hilfreiche Artikel:

Wichtige Kontakte:

  • BZgA-Beratungshotline: 0800 1 37 27 00 (kostenlos, anonym)
  • Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (24/7)

Sie sind nicht allein. Professionelle Hilfe ist verfügbar und wirksam. Machen Sie heute den ersten Schritt.

Häufig gestellte Fragen

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